• Einführung

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    Projektbasiertes Lernen (PBL) ist ein Lehransatz, bei dem die Schüler vollständig in den Lernprozess einbezogen werden. Dieses Modul bietet wesentliche Informationen und Richtlinien zur Gestaltung und Durchführung von PBL-Programmen und fördert das Verständnis dafür, wie PBL in Bildungsprogramme eingebettet werden kann.

    • 1) Projektbasiertes Lernen erklärt

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      Projektbasiertes Lernen (PBL) ist eine leistungsfähige Lehrmethode, die für die Schülerinnen und Schüler zahlreiche Vorteile bieten kann, vom kritischen Denken über das Projektmanagement bis hin zum Selbstvertrauen. Im Wesentlichen handelt es sich bei PBL um eine Lehrmethode, bei der die Lernenden mit anderen zusammenarbeiten und "learning by doing" stattfinden kann.

      Die Lernenden arbeiten über einen längeren Zeitraum - je nach Dauer eines Bildungsprogramms - an einem Projekt, in dem sie ein reales Problem lösen oder eine komplexe Frage beantworten und Entscheidungen treffen müssen, indem sie verschiedene Bewertungen vornehmen. Auf diese Weise erwerben die Schüler ein umfassendes inhaltliches Wissen und entwickeln wichtige Fähigkeiten für ihr Lebenb, wie z. B. Recherchieren, kritisches Denken, Zusammenarbeit, Kreativität und Kommunikation. Man sollte sich immer vor Augen halten, dass beim projektbasierten Unterricht die Schüler im Mittelpunkt des Lernprozesses stehen.

      Konventionelles und projektbasiertes Lernen im Vergleich

      Im traditionellen Unterricht beginnt der Lehrende mit der Vermittlung von Informationen an die Schüler und stellt dann ein zu lösendes Problem vor, wobei er davon ausgeht, dass die vermittelten Inhalte es den Schülern ermöglichen werden, das Problem zu verstehen und zu lösen. Bei der PBL-Methode ändert sich diese Reihenfolge. Der Lernprozess beginnt mit der Präsentation des Problems und die Lernenden sind diejenigen, die dann die relevanten Informationen suchen und beschaffen müssen, um das Problem zu verstehen und zu lösen. Der Ausbilder ändert seine Rolle und ist nicht mehr der Vermittler von Informationen, sondern leitet die Lernenden an, das Problem zu verstehen und Lösungen zu finden.

      Projektbasiertes Lernen vs. Durchführung eines Projekts

      Der Begriff "projektbasiertes Lernen" wird oft missverstanden, und es ist wichtig zu wissen, dass die bloße Zuweisung von Projekten etwas ganz anderes ist als PBL. Projekte können eine Reihe von Aufgaben darstellen, die zu Hause oder im Klassenzimmer, schnell oder im Laufe der Zeit erledigt werden können. Beim projektbasierten Lernen gibt es ebenfalls Projekte, bei denen der Schwerpunkt eher auf dem Lernprozess und der Interaktion zwischen Lernenden und Inhalten als auf dem Endprodukt selbst liegt. (McDonald, 2019).

      Die folgende Tabelle, die vom Buck Institute for Education veröffentlicht wurde, fasst die wichtigsten Unterschiede zwischen der Durchführung eines Projekts und projektbasiertem Lernen zusammen:


      Die wichtigsten Vorteile des projektbasierten Lernens

      Anstelle des kurzfristigen Auswendiglernens bietet projektbasiertes Lernen den Schülern die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Zielinhalt zu beschäftigen und ihn langfristig zu behalten. Projektbasiertes Lernen ermöglicht es ihnen zu sehen, wie mehrere Standards und Fähigkeiten in realen Situationen zusammenwirken. Einige der wichtigsten Vorteile von PBL für die Schüler sind:

      • Gesteigerte Motivation: Untersuchungen haben ergeben, dass Schüler, die an projektbasiertem Lernen teilnehmen, häufiger anwesend sind und eine bessere Einstellung zum Lernen haben. Lehrkräfte, die projektbasiertes Lernen unterrichten, berichten häufig, dass die Schüler bereit sind, zusätzliche Zeit oder Mühe für ein Projekt aufzubringen (Thomas, 2000).
      • Spaß am Lehren und Lernen: PBL bindet Schüler und Ausbilder in ihre Arbeit ein, was die Teamarbeit und die Führungsqualitäten fördert.
      • Verbessertes übergeordnetes Denken: Projektbasiertes Lernen bietet den Schülern die Möglichkeit, komplexe Denkfähigkeiten zu entwickeln, wie z. B. Problemlösung und Entscheidungsfindung in einem Projekt. (SRI, 2000, Thomas, 1998)
      • Verstärkte Zusammenarbeit: Viele Projekte hängen davon ab, dass die Schüler in Lerngruppen zusammenarbeiten. Kognitive Theorien legen nahe, dass Lernen ein soziales Phänomen ist und dass Schüler in einer kooperativen Umgebung mehr lernen.
      • Wachsende Selbstständigkeit: Bei der Projektarbeit müssen die Schüler komplexe Aufgaben bewältigen, die ihnen helfen, organisatorische Fähigkeiten, Zeitmanagement und Selbstständigkeit zu entwickeln.
      • Ausdauer: Die Schüler lernen, Hindernisse bei der Arbeit an einem Projekt besser zu bewältigen, lernen oft aus Fehlschlägen und nehmen Anpassungen vor, bis sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind.
      • Vorteile für alle Lernenden: Die Schüler, die am meisten vom projektbasierten Lernen profitieren, sind in der Regel diejenigen, für die traditionelle Methoden und Ansätze nicht effektiv sind (SRI, 2000). Beim projektbasierten Lernen beginnen auch Schüler, die zuvor schwer zu erreichen waren, am Unterricht teilzunehmen. Der Zugang zu einem breiten Spektrum von Lernmöglichkeiten im Klassenzimmer ist eine Strategie, um kulturell vielfältige Lernende einzubeziehen (Railsback, 2002).

      Ergebnisse des projektbasierten Lernens

      Die Forschung zeigt, dass Schüler, die im Rahmen des projektbasierten Lernens unterrichtet werden, die Inhalte langfristig besser behalten. PBL-Schülerinnen und -Schüler zeigen auch bessere Leistungen bei anspruchsvollen Tests, verbesserte Problemlösungsfähigkeiten, Zusammenarbeit und eine positivere Einstellung zum Lernen (Vega, 2012).

      Projektbasiertes Lernen kann eine Vielzahl von Ergebnissen für die Schülerinnen und Schüler hervorbringen, die je nach Art des Projekts variieren können. Hier sind einige der häufigsten Lernziele:

      • Schüler lernen Projektmanagement: Eine der häufigsten Möglichkeiten, diese Fähigkeit bei Schülern zu entwickeln, besteht darin, sie mit einem professionellen Projekt zu betrauen.
      • Die Schüler werden unabhängiger: Indem sie ihre Projekte selbständig entwickeln und entscheiden, werden die Schüler verantwortungsbewusster, aufgeschlossener und innovativer.
      • Sie sind stärker in den Lernprozess eingebunden: Sie sind in ihrer Arbeit unabhängig und müssen daher ihre eigenen Kontrollpunkte festlegen und über den Tellerrand hinausschauen.
      • Die Schüler stellen Verbindungen zwischen Ideen her: Der Einsatz von fächerübergreifenden Projekten, die mehrere Inhaltsbereiche umfassen, erschwert die Planung und macht sie in akademischer Hinsicht intensiver.


      • 2) PBL-Implementierung

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        "Sag es mir und ich vergesse es. Zeige mir und ich erinnere mich. 

        Beziehe mich ein und ich verstehe." 

        - Chinesisches Sprichwort

        Wie lässt sich projektbasiertes Lernen umsetzen?

        1. Beginnen Sie mit der wesentlichen Frage. Es sollte sich um ein anspruchsvolles Thema aus der Praxis handeln, das die Neugier, Kreativität und Motivation der SchülerInnen weckt.

        2. Entwerfen Sie einen Plan für das Projekt. Die Schüler sollten in die Planung einbezogen werden oder die volle Planungsautonomie erhalten.

        3. Erstellen Sie einen Zeitplan. Bei der Erstellung eines Zeitplans sollten die Lehrkräfte flexibel sein und bedenken, dass zu enge Fristen Stress verursachen und sich negativ auf die Schüler auswirken können.

        4. Überprüfen Sie regelmäßig die Fortschritte der Schüler. Die Lehrkräfte sollten Freude am Lernen und Neugierde vermitteln. Wann immer die Schüler sie darum bitten, sollten die

        Lehrer Hilfestellung und Ratschläge geben und auf individuelle Bedürfnisse eingehen.

        5. Bewerten Sie das Ergebnis. Erlauben Sie sowohl eine Selbsteinschätzung

        als auch eine Bewertung durch die Lehrkraft.

        6. Werten Sie die Erfahrung aus. Besprechen Sie mit den Schülern, was gut gelaufen ist und was in Zukunft besser werden muss. Tauschen Sie Ideen aus, die zu neuen Projekten und neuen Fragen führen werden.

        Elemente der Projektgestaltung

        Auch wenn die Parameter und Definitionen eines Projekts je nach Schule, Lehrer und Schüler sehr unterschiedlich sein können, wird "projektbasiertes Lernen" in der Regel mit innovativem Erfahrungslernen oder entdeckendem Lernen in Verbindung gebracht. Projektbasiertes Lernen vermittelt den Schülern fundiertes und umfassendes inhaltliches Wissen, fördert das kritische Denken, die Kreativität und verbessert die Teamfähigkeit.

        Bei der Projektgestaltung gibt es im Allgemeinen sieben wesentliche Elemente1 :

        ● Ein herausforderndes Problem: Das Projekt stellt ein konkretes, sinnvolles Problem dar, das gelöst oder untersucht werden soll, oder eine Frage, die beantwortet werden soll, und die den Bedürfnissen und Qualifikationen der Schüler entspricht. Die Schüler sollten durch das Projektthema herausgefordert werden, echtes Wissen zu entdecken und umzusetzen. Bei der Entwicklung des Projekts selbst wird den Lehrkräften empfohlen, das zentrale Problem mit einer schülerfreundlichen Fragestellung festzulegen2

        ● Nachhaltige Untersuchung: Die Schüler führen umfangreiche Recherchen durch, die über das bloße  Lesen oder Nachschlagen von Informationen hinausgehen. Das Projekt ist in der Regel langwierig und seine Fertigstellung sollte mehr als ein paar Tage in Anspruch nehmen. Dabei müssen sich die Schülerinnen und Schüler die richtigen Fragen stellen, die genauesten Quellen finden und Antworten geben, indem sie die neu erworbenen Informationen anwenden. Projekte können eine Vielzahl von Forschungsmethoden erfordern - sowohl

        traditionelle Forschung als auch eher praxisbezogene Methoden wie Experimente und Interviews.

        ● Authentizität: Authentizität fördert die Motivation der Schülerinnen und Schüler zum Forschen und Lernen. Das Projekt kann einen echten Kontext umfassen, z. B. Herausforderungen und Situationen aus der realen Welt, oder einen authentischen Prozess, Aufgaben und Werkzeuge beinhalten. Das Problem kann auch eine echte Auswirkung auf andere haben oder etwas mit echtem Nutzen für die Menschen schaffen. Und schließlich kann sich das Projekt auf persönliche Anliegen, Interessen und Probleme im Leben der SchülerInnen beziehen.

        Mitsprache und Wahlmöglichkeit der Schüler: Die Schüler treffen die Entscheidungen über das Projekt, einschließlich der Art und Weise, wie sie arbeiten und was sie schaffen, und drücken ihre eigenen Ideen mit ihrer eigenen Stimme aus. Auf diese Weise entsteht ein Gefühl der Eigenverantwortung und die Schülerinnen und Schüler werden dazu angeregt, sich mehr anzustrengen. Es kann sinnvoll sein, die SchülerInnen bei der Verteilung des Arbeitspensums, der Aufgaben und Rollen, der Ressourcen und Werkzeuge, der Fragen, die sie stellen, und des allgemeinen Formats ihrer Arbeit autonom sein zu lassen.

        ● Reflexion: Die Schüler lernen nicht nur aus der Erfahrung, sondern auch aus der Reflexion über die Erfahrung. Im Laufe der Projektentwicklung werden die Schüler ermutigt, über das Lernen, die Effektivität ihrer Untersuchungen und Projektaktivitäten zu reflektieren. Im Gegensatz dazu sollen die Lehrkräfte die Qualität der Arbeit der Schülerinnen und Schüler, auftretende Hindernisse und die Strategien zu deren Überwindung untersuchen. Durch die Reflexion ihrer Arbeit können die Schüler ihr Wissen vertiefen und überlegen, wie sie es an anderer Stelle, über das Projekt und die Schule hinaus, anwenden können. Darüber hinaus ermöglicht die Reflexion den Schülern, Fähigkeiten für ihre künftige Arbeit zu entwickeln.

        ● Kritik und Überarbeitung: Die Schüler erhalten konstruktives Feedback, um ihren Prozess und ihr Endprodukt zu verbessern; die Schüler sind auch in der Lage, die Arbeiten anderer Schüler kritisch zu beurteilen.

        ● Öffentliches Produkt: Schließlich präsentieren die SchülerInnen ihre Projektarbeit, indem sie sie mit der Öffentlichkeit teilen und den Inhalt außerhalb des Klassenzimmers erläutern. Wenn ein Projekt vor der Klasse präsentiert wird, neigen die Schüler dazu, es nicht ernst genug zu nehmen. Wenn es jedoch der Öffentlichkeit präsentiert wird, sind ihre Ansprüche höher und sie werden sich mehr Mühe geben.

        Projekt-Szenario

        Wirksame Projektszenarien können unterschiedlicher Natur sein. Die Projekte können auch fächerübergreifend sein, so dass die Schüler sehen können, wie Wissen und Fähigkeiten am Arbeitsplatz zusammenhängen. Diese Projekte erfordern eine vorausschauende Planung und Teamarbeit unter den Lehrkräften, können sich aber durchaus lohnen. Der entscheidende Aspekt jedes Projektszenarios ist, dass die Idee sinnvoll, herausfordernd und authentisch ist. Hier sind einige Beispiele für Projektszenarien:

        • Entwicklung eines Newsletters oder einer Website zu einem bestimmten Thema
        • Entwerfen und Planen einer Gemeinschaftsveranstaltung
        • Durchführen einer Umfrage
        • Erstellen einer Arbeitsmappe für Schüler
        • eine Ausstellung für ein Museum vorbereiten, indem sie Tonbänder, Videobänder, Fotos und Broschüren erstellen

        Bewertung des projektbezogenen Lernens

        Die Bewertung bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihre eigenen Fortschritte zu beurteilen, künftige Ziele festzulegen und die nächsten Schritte zu bestimmen. Während der Beurteilung bewerten sie die Qualität ihres Produkts, reflektieren den Prozess und stellen fest, wie gut sie die Standards beherrschen. Mit der Bewertung wird gemessen, wie gut die Schülerinnen und Schüler die Lernziele erreicht haben. Wenn die Lernziele vor Beginn des Projekts festgelegt werden, wissen sowohl die Lehrkräfte als auch die Schüler besser, was gelernt werden muss und wie das Lernen zu bewerten ist.

        Selbsteinschätzungen haben eine stärkende Wirkung auf die Schülerinnen und Schüler, denn sie sehen sie als Ergebnis ihrer harten Arbeit und schreiben sie nicht einer Lehrkraft zu. Sie werden selbstbestimmter und unabhängiger, weil sie ihre eigenen Fortschritte ständig im Auge behalten.

        Die Bewertung des projektbasierten Lernens durch die Lehrkräfte kann in zwei verschiedenen Formen erfolgen - einer summativen und einer formativen Bewertung.

        Eine summative Beurteilung bezieht sich normalerweise auf die Bewertung der Kompetenzen der Schüler auf der Grundlage von Kompetenzindikatoren, die im Unterrichtsplan enthalten sind.

        Die formative Beurteilung wird im Hinblick auf die Phasen des Lernprozesses - Planung, Durchführung, Berichterstattung usw. - formuliert. Die formative Beurteilung hilft den Schülern, fundierte Entscheidungen über ihr Lernen zu treffen, und ermöglicht es den Lehrern, ihren Unterricht anzupassen, um die Schüler während des projektbasierten Lernprozesses besser zu unterstützen. Bei der formativen Bewertung werden die Schülerinnen und Schüler ermutigt, über ihr Lernen und dessen Relevanz für ihre Ziele und Bemühungen nachzudenken, neue Forschungsideen zu ermitteln und neue Lernziele festzulegen.

        Bei der formativen Beurteilung wird den Lehrkräften empfohlen, mehr persönlichen Kontakt mit Einzelpersonen und kleinen Gruppen zu haben, da diese die Verantwortung für das Projekt übernehmen. Eine hilfreiche Strategie besteht darin, die Schüler aufzufordern, grafische Organizer zu erstellen und zu verwenden, um greifbare Aspekte zur Verfügung zu stellen, die das Gespräch, die Klärung und die Reflexion erleichtern und ihr Denken sichtbar machen. Grafische Organizer sind ein wirksames Mittel, um die Ideen und die Untersuchung der Schüler zu unterstützen. Um sicherzustellen, dass die Schülerinnen und Schüler über ein fundiertes Wissen und Verständnis der Inhalte verfügen, können die Lehrkräfte kurze Quizfragen zum Inhalt durchführen.

        • 📝 PRAKTISCHE AKTIVITÄTEN und MATERIAL ZUM HERUNTERLADEN

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        • 🏁 TEST

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